Banking & Payment – die Bezahlsysteme der Zukunft
Als vor über zehn Jahren die ersten Smartphones den Markt überrannten, war PayPal als digitales Payment System bereits gut etabliert. Doch mit den intelligenten Mobiltelefonen kam auch eine neue Ära der Digitalisierung auf uns zu, die eine mobile Revolution mit sich brachte. Dieser Paradigmenwechsel veränderte nicht nur unser Kommunikations- und Konsumverhalten sondern beeinflusste auch unseren Umgang mit Banking.
Der moderne Kunde fragte neue Bezahlsysteme an, für die Banken Angebote finden mussten: 2018 soll mit Instant Payments der Kreditwirtschaft eine innovative Lösung geboten sein, die den bargeldlosen Zahlungsverkehr neu definieren könnte.
Um eine Antwort auf den Zahlungsverkehr der Zukunft formulieren zu können, muss man die richtigen Fragen stellen:
- Wie werden sich kryptische Währungen auf die Infrastruktur des Finanzmarktes ausüben?
- Wo stehen wir in der Umsetzung der überarbeiteten Zahlungsdienstrichtlinie (PSD II) und wird sie den Weg ebnen für einen tiefgreifenden Wandel im Zahlungsverkehrsmarkt Europas?
- Wie gelingt Banking Services die aufwändige Implementierung von Instant Payment?
Um mehr Verständnis für die komplexen Themen von Banking, Payment und Cash Management zu bekommen, muss man sich die Entwicklungen vor Augen halten.
Früher war Zahlungsverkehr echte Arbeit im Maschinenraum der Banken
Wer seine Maschinen am besten geölt hatte, konnte viel Geld in Umlauf bringen – daran wurde tatsächlicher Erfolg gemessen.
Heutzutage ist der Wettbewerb im Bankenwesen ein völlig anderer.
Die Veränderungen erkennt man nicht nur daran, dass der Begriff „Payment“ den des Zahlungsverkehrs abgelöst hat, sondern auch an der Tatsache, dass innerhalb weniger Jahre plötzlich ganz neue Marktteilhaber aufgetaucht sind, wie PayPal als Beispiel international zeigt.
Das bedeutet: Marktanteile können sich heute in kürzester Zeit enorm verändern.
Obwohl Unternehmensberater und Banking Experten dies schon im Jahr 2002 vorhergesagt hatten, stellte sich der Erfolg von PayPal vor allem für Banken als äußerst überraschend da.
Was Banken und Sparkassen als massive Probleme ansahen, löste PayPal für seine Kunden scheinbar im Handumdrehen: Einfaches und sicheres Bezahlen für Alle mit sämtlichen relevanten Zahlungsmitteln und hoher Conversion (Währungsumrechnung) sowie Zahlungsgarantie gegenüber Händler.
Das war ein absolutes Novum im Financial Service.
Damals war es bloß eine Frage der Zeit, dass ein Unternehmen den Bedürfnisse der Kunden verstand und die Lücke im Payment System auffüllte.
Und so wie damals gibt es auch heute eindeutige Trends und Erwartungen, die den Finanzmarkt gravierend verändern werden.
Der Handel im Wandel
Der Zahlungsverkehr verändert sich fortlaufend, Bankfilialen schließen, weil Banking vermehrt online stattfindet. Dass dieser Trend nicht aufzuhalten ist, zeigt, anders als noch in Deutschland, der in den USA exponentielle Wachstum von eCommerce.
Bei uns in Europa wird sich die Entwicklung als bald anpassen. Jeder Payment Transfer, also jeder Euro, der vom stationären Handel in den eCommerce wechselt, „killt“ den Banken und Sparkassen Marktanteile im Zahlungsverkehr. Dass sich diese Situation noch einmal ändern wird, ist nicht zu erwarten. Dafür spricht der Erfolg von FinTech Start-Ups, wie Auxmoney oder Finanzcheck.de aus Deutschland, die schnelle und einfache Payment Solutions umsetzen und damit zeigen, wie man heutzutage Kunden gewinnt und langfristig hält.
Das ruft natürlich auch die alten Platzhirsche auf, die ihr Kuchenstück nicht verlieren wollen.
Als erstes Bankinstitut in Deutschland bietet die Hypovereinsbank für ihre Kunden seit dem 21. November 2017 Instant Payment an.
HVB-Kunden konnten zwar seit dem 21. November 2017 IP-Zahlungen empfangen, aber „erst“ seit dem 27. November 2017 auch solche versenden.
- Mehr unter https://www.hanse-networks.com/en/network-partners/
2018 startet auch die Deutsche Bank ihr Instant Payment System innerhalb ihrer DB App
Bis her hätte diese Form der Sofortüberweisung noch zu viel Vorarbeit in Anspruch genommen, so die Aussage des Traditionsgeldhauses. Und obwohl es Mobile Payment schon seit längerem gibt, ergeben sich für Kunden und Anbieter nach wie vor Probleme, die es zu lösen gilt – denn zu viele Unternehmen (in Deutschland) denken immer noch nicht mobile-first!
Alte Banken bleiben auf der Strecke, während junge Global Player das derzeitige Kundenverhalten mit FinTech dominieren und somit die Zukunft der Bezahlsysteme maßgeblich bestimmen.
Payment Service Provider entwickeln weiterhin innovative Lösungen, um die anspruchsvollen User zufrieden zu stellen.
Neue Technologie fordert aber auch immer mehr Security. Auch die neueste Entwicklung in Sachen Banking nutzt das Internet als Übertragungsweg:
- Voice Commerce bzw. Voice Payment wird das Online-Banking revolutionieren – wenn Apple in einen Lautsprecher für 350$ einen iPhone Prozessor im Wert von 100$ einbaut, dann sicherlich nicht nur, um den klang besser an die Raumsituation anzupassen!
Stimmeninteraktion als neues und funktionierendes User Interface bedeutet eine grundlegende Herausforderung für alle Smartphone Hersteller. Doch Banking Experten sind sich sicher, dass Voice Commerce schon in naher Zukunft Standard sein wird, den Zahlungsverkehr schnell und einfach abzuwickeln.
Fazit
Die fortschreitende technologische Entwicklung und die Digitalisierung im Payment und Banking sorgen dafür, dass Bankfilialen und bisher gewohnte Interaktionspunkte mit dem Kunden im Zahlungsverkehr verschwinden.
Der Kunde präferiert eine einfache, sichere und einmal hinterlegte Bezahlmethode. Doch mit wachsender Komplexität wird es immer schwieriger, neue Bezahlverfahren und FinTech am Markt zu positionieren.
Die überarbeitete Zahlungsdienstrichtlinie (PSD II) soll die Möglichkeiten von Payment Lösungen vereinfachen und einen Wandel im europäischen Zahlungsverkehrsmarkt bewirken:
Im Zuge dessen müssen insbesondere der Verbraucherschutz sowie die Rechtssicherheit verbessert und technische Innovationen gefördert werden, um den Wettbewerb zu erhöhen.